Praxisintegrierter Bachelorstudiengang (PiBS)

Im Rahmen eines Massnahmepaketes gegen Fachkräftemangel im MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) schlug das Staatsekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) 2014 unter anderem die Einführung eines praxisintegrierten Bachelor für Gymnasialmaturand:innen vor. FH SCHWEIZ begrüsst im allgemeinen Massnahmenepakete gegen den Fachkräftemangel. Es ist wichtig, dass genug qualifizierte Fachkräfte ausgebildet werden. Die Einführung und Auswertung des Projekts der Studiengänge für Gymnasial-Maturand:innen wurde von FH SCHWEIZ aufmerksam begleiten. Der Bundesrat hat Anfang 2020 den Pilotversucht für praxisintegrierte Bachelorstudiengänge an Fachhochschulen bis 2025 verlängert. Im 2023 wurde eine Wirkungsanalyse durchgeführt, die Anfang 2024 veröffentlicht wurde. In der Vernehmlassung 2024, ob PiBS ab 2026 von einem Pilotprojekt zu einem Regelstudium werden soll, hat FH SCHWEIZ hat eine positive Stellungnahme abgegeben. Im Mai 2025 hat der Bundesrat die Botschaft ans Parlament überwiesen und die Pilotphase bis 2026 verlängert.


PiBS an Fachhochschulen


2025 - Behandlung im Parlament & Verlängerung Pilotphase

08.10.2025 WBK-S stimmt für PiBS - mit Evaluation 
Die Kommission für Wissenschaft, Bildung und Kultur des Ständerats (CSEC-E) hat die Vorlage zur dauerhaften Einführung von PiBS befürwortet. Die Gesetzesänderung wurde mit 10 zu 2 Stimmen angenommen. Bei unerwünschten Effekten soll eine Evaluierung und Revision möglich sein.

23.09.2025 Nationalrat stimmt für PiBS
Der Nationalrat hat eine Gesetzesänderung des Hochschulförderungs- und –koordinationsgesetzes (HFKG) mit 111 zu 65 Stimmen bei 13 Enthaltungen beschlossen, die Fachhochschulen ermöglicht, Bachelorstudiengänge in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) mit integrierter Praxiserfahrung dauerhaft anzubieten. Die Vorlage geht nun an den Ständerat. 

21.05.2025 Bundesrat überweist Botschaft an Parlament
Der Bundesrat hat eine Gesetzesänderung ans Parlament geschickt. Die vorgeschlagene Änderung des HFKG eröffnet den Fachhochschulen die Möglichkeit, in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik (MINT) Bachelorstudiengänge anzubieten, in denen die Praxiserfahrung in der Arbeitswelt integriert ist. Dieses Modell wurde bereits in einem Pilotprojekt erprobt. In der Vernehmlassung fand die definitive Einführung von PiBS mehrheitlich Unterstützung.


21.05.2025 Verlängerung Pilotphase bis 2026
Damit der reibungslose Übergang vom Pilotprojekt zum festen Angebot klappt, hat der Bundesrat mit der Botschaft auch die aktuelle Verordnung für den Pilotversuch bis Ende 2026 verlängert.

2024 - Vernehmlassung

Vernehmlassung zur Verstetigung von PiBS

Die beantragte Neuregelung des HFKG soll das Pilotprojekt des Praxisorientierten Bachelorstudiengangs (PiBS) verstetigen und mit dem Bundesgesetz in Einklang bringen. PiBS ist ein vierjähriges Fachhochschul-Bachelorstudium ausschliesslich in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT). Dieses erlaubt insbesondere Absolventen:innen einer gymnasialen Maturität, aber auch Berufsmaturand:innen ohne berufliche Grundbildung in einem der Studienrichtung verwandten Beruf, ohne einjährige Arbeitswelterfahrung ein Fachhochschul-Studium aufzunehmen. Die Praxiserfahrung erwerben die Studierenden während des Studiums in integrierten von der Fachhoch-schule validierten Praxisteilen (40 % der Gesamtstudienzeit) in einem Unternehmen. Es besteht ein vierjähriger von der Fachhochschule validierter Ausbildungsvertrag mit einer Unternehmung.

Zwei Analysen des Bundes (2019 und 2023) haben gezeigt, dass PiBS einen gewissen Beitrag zu Minderung des Fachkräftemangels im MINT-Bereich leistet. Die Nachfrage ist sowohl auf Seite der Studierenden, wie auch auf der Seite der Unternehmen da und steigt stetig. PiBS-Absolvierende verfügen durch ihr berufsbegleitendes Studium über eine hohe Berufs- und Arbeitsmarktfähigkeit. Der Frauenanteil in PiBS-Studiengängen ist im Vergleich zu anderen MINT-Studiengängen erhöht. Es konnten keine negativen Wirkungen auf das Bildungssystem festgestellt werden.

FH SCHWEIZ sieht daher insgesamt keine Gründe, welche gegen die Verstetigung des PiBS sprechen würden. FH SCHWEIZ begrüsst deshalb die definitive Einführung von PiBS und dementsprechend die Änderungen des Hochschulförderungs- und –koordinationsgesetzes (HFKG).

Stellungnahme FH SCHWEIZ


Wirkungsanalyse
Das SBFI hat nach der Verlängerung des Pilotprojekts PiBS die Wirkungsanalyse Anfang 2023 in Auftrag gegeben. Anfang Februar 2024 wurde diese veröffentlicht. 


2019 - 2023
2020 - Bundesrat verlängert Pilotversucht PiBS
Der Bundesrat hat am 26. Februar 2020 auf Empfehlung der Schweizerischen Hochschulkonferenz den Pilotversucht für PiBS an Fachhochschulen bis und mit Startjahrgang 2025 verlängert. 2023 soll eine abschliessende Wirkungsanalyse durchgeführt werden. Die im Jahr 2019 durchgeführte Evaluation kam zu einer positiven Gesamteinschätzung. Aufgrund der geringen Fallzahlen konnte aber noch nicht beurteilt weren, ob PiBS tatsächlich zur Bekämpfung des Fachkräftemangels im MINT-Bereich beiträgt.

2019 - Positives Ergebnis in Schlussevaluation - Verlängerung Pilotversuch beantragt
Ende 2019 wurde die Schlussevaluation des Pilotversuchs zu PiBS veröffentlicht. In der befristeten Phase 2015 bis 2019 haben vier Fachhochschulen praxisintegrierte Studiengänge angeboten. Insgesamt 171 Studierende haben sich an der Fachhochschule Südschweiz (SUPSI), der Fernfachhochschule (FFHS) sowie an der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften (ZHAW) eingeschrieben. Auch die BFH und die HSR hatten PiBS in ihren Studienangebot. Insgesamt kommt die Studie zu einer positiven Gesamteinschätzung. Die wichtigsten Erkenntnisse sind:
  • Konformität von PiBS gegeben
  • Attraktivität für Studierende und Unternehmen - bei kleinen Zahlen
  • Unsetzung von PiBS funktioniert - bei vergleichbaren Kompetenzen der Studierenden am Ende des Studiums
  • Beitrag zur Minderung des Fachkräftemangels in einzelnen Unternehmen - bei aktueller Ungewissheit hinsichtlich Verbleib im Arbeitsmarkt
  • Keine negativen Effekte auf die Bildungsstatistik während Pilotphase
  • Steigende Nachfrage zu erwarten - Unternehmen weiterhin als Nadelöhr
Der Hochschulrat hat den Bericht zur Kenntnis genommen und beantragt zuhanden des WBF und des Bundesrats den Pilotversuch bis und mit Startjahrgang 2025 zu verlängern und 2023 eine abschliessende Wirkungsanalyse durchzuführen.
2014 - 2018

2014 - Vorschlag Einführung PiBS

In den MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) -Bereichen besteht Fachkräftemangel. Daher schlägt das Staatsekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) ein Massnahmenpaket mit 3 Instrumenten vor - 2 langfristige und eine kurzfristige Massnahme: 

Kurzfristig: Möglichkeit zur befristeten Führung von praxisintegrierten Bachelor für Gymnasial-Maturanden in MINT-Bereichen mit Fachkräftemangel (PiBS):

  • befristet auf 3 Jahre- 2015, 2016 und 2017 (Anschliessend Evaluation)
  • offen für alle FH's
  • Dauer des Studiums 4 Jahre mit jeweils nur 4-5 Wochen FerienPraxisanteil von mind. 50 %
  • 4-jähriger Ausbildungsvertrag mit Unternehmung ist Voraussetzung für die Zulassung zum Studium.


Langfristig: Verabschiedung von Leitlinien/Empfehlungen der swissuniversities für die 1-jährige Arbeitswelterfahrung von Gymnasial-Maturanden.

Gesamtschweizerische einheitliche Rahmenbedingung für die einjährige Arbeitserfahrung von Gymnasial-Maturandensollen ausgearbeitet werden. 

Langfristig: Massnahmen zur Stärkung der Berufsmaturität (BM)

  • Degressive Modelle: Lernende sind am Anfang der Lehre öfters in der Schule und zum Ende hin öfters im Betrieb.
  • Kampagnen der Organisationen der Arbeitswelt: Sie sollen mehr Werbung machen
  • Flächendeckendes BM-Angebot: Das Angebot aller 6 BM-Richtungen soll ausgebaut werden.
  • FH-Dozierende sollen Ihren Unterricht stärker auf BM abstimmen

2017 - Ergebnisse Vorprüfung PiBS
Die Evaluation der befristeten Pilotversuche zu PiBS ist für 2019 vorgesehen. Eine im 2017 durchgeführte und im Januar 2018 veröffentlichte Vorprüfung zu diesen PiBS zeigt nun den aktuellen Stand und gibt Empfehlungen. So bieten vier Schweizer Fachhochschulen das PiBS an (FFHS und ZHAW aktiv). Im Jahr gab es insgesamt 31, im 2016 43 und im 2017 48 Neuimmatrikulationen als PiBS-Studierende bei allen diesen FH's. Die Nachfrage seitens der Studierenden sei deutlich grösser als die vorhandenen Ausbildungsplätze bei den involvierten Partnerfirmen. Es werden nur Personen für ein PiBS-Studium immatrikuliert, die einen vierjährigen Ausbildungsvertrag mit einem Unternehmen abgeschlossen haben. Wie die 40% Praxisanteil zu berechnen sind und was zu den 40% Praxisanteil gezählt werden kann, da bestehen Unklarheiten bei den FH's. Es werden 2880 Stunden als Mindest-Soll-Wert für den Praxisanteil im Bericht empfohlen. Zudem wird unteranderem mindestens jährlich ein Treffen von FH und Partnerfirmen empfohlen. Sowohl die teilnehmenden Unternehmen wie auch die Studierenden sind insgesamt mit dem PiBS-Studiengang zufrieden. Bei den Fachhochschulen ist die Zufriedenheit bei denjenigen sehr gut, welche viele PiBS-Studierende haben.

Ob das PiBS einen Beitrag zur Milderung des Fachkräftemangels beitragen kann, kann noch nicht verlässlich beurteilt werden und wird Fokus der Evaluation 2019 sein. Es wurden keine Lehrstellen bei den Unternehmen für die PiBS-Studierenden gestrichen. PiBS kann direkt zur Minderung des Fachkräftemangels bei den beteiligten Unternehmen beitragen. Im Bericht wird empfohlen, die Pilotphase um zwei Jahre bis 2019 zu verlängern.

2018 - Verlängerung der PiBS-Pilotphase
Gemäss Änderung der Verordnung des WBF über die Zulassung zu Fachhochschulstudien vom 26. März 2018 wird die Pilotphase bis 2019 verlängert. Das heisst, dass auch die Startjahrgänge 2018 und 2019 für PiBS-Studiengänge möglich sind. Damit folgt das WBF den Empfehlungen der Vorprüfung. Die Verordnung tritt am 01.05.2018 in Kraft.

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