«Professional Bachelor» / «Professional Master»

Seit Jahren fordern diverse Kreise die Einführung von Titeln wie «Professional Bachelor» und «Professional Master» für die Abschlüsse der höheren Berufsbildung. Ein entsprechender Vorstoss scheiterte 2014 im Ständerat. Im 2020 wurde die Forderung mit einer gleichlautenden Motion wiederbelebt. Der Bundesrat beantragte zwar die Ablehnung der Motion, nahm aber eine umfassende Auslegeordnung durch das SBFI vor und lancierte das Projekt «Positionierung HF». Der Zwischenbericht daraus zeigt, dass solche Titel nicht die Lösung des Problems sind. Die Motion wurde 2022 vom Nationalrat angenommen. Der Ständerat hat sie 2023 abgelehnt. Gemäss Beschluss des «Spitzentreffen der Berufsbildung» wurde der Titel «Professional Bachelor» als Massnahme der «Positionierung HF» 2023 geprüft. Das SBFI hat in einer Konsultation im Frühling 2023 «Professional Bachelor» und «Professional Master» als Titelzusatz zu den bisherigen Titeln vorgeschlagen.  Der Vorschlag fand bei den Akteuren der Berufsbildungslandschaft Anklang. Gemäss Entscheid des «Spitzentreffen der Berufsbildung» im 2023 wird nun eine Vernehmlassungsvorlage erarbeitet. Die fünf neuen Motionen wurden Anfang 2024 vom Nationalrat angenommen.

2024 - Nationalrat nimmt Motionen an

12.03.2024 Nationalrat stimmt Motionen zu
Der Nationalrat hat mit 154 zu 33 Stimmen bei 3 Enthaltungen den fünf Motionen mit dem Titel «Titeläquivalenz für die höhere Berufsbildung» zugestimmt. 

2023 - Motion im Ständerat & Vorschlag Einführung als Titelzusatz

21.11.2023 Vernehmlassungsvorlage wird erarbeitet
Vertreter:innen von Bund, Kantonen und Sozialpartnern haben am jährlichen Spitzentreffen der Berufsbildung der Erarbeitung einer Vernehmlassungsvorlage zur Stärkung der höheren Berufsbildung mittels Schutzes der Bezeichnung «Höhere Fachschule» und der Einführung der Titelzusätze «Professional Bachelor» und «Professional Master» zugestimmt.  Die Eröffnung der Vernehmlassung ist bis spätestens im dritten Quartal 2024 vorgesehen. Unter Berücksichtigung des anschliessenden parlamentarischen Beratungsprozesses erfolgt die Verabschiedung der Massnahmen und die Anpassung des Berufsbildungsgesetzes frühestens Ende 2025.


03.07.2023 Ergebnisse der Konsultation zu den Titelzusätzen
Von den 7 begrüssten Akteuren der Berufsbildungslandschaft sprechen sich alle für die Einführung der Titelzusätze «Professional Bachelor» und «Professional Master» aus. Von den begrüssten Akteuren wird der Umsetzungsvorschlag grundsätzlich unterstützt. SBBK, SAV und sgv stimmen vorbehaltlos zu, ausgenommen ist der Gesundheitsbereich. Die K-HF und ODEC befürworten den Umsetzungsvorschlag mit einer Anpassung. Travail.Suisse und SGB unterstützen den Umsetzungsvorschlag nur mit Vorbehalt und bevorzugen eine alternative Umsetzungsvariante für die Einführung der Titelzusätze. swissuniversities hat sich skeptisch gegenüber der Einführung der Titelzusätze ausgesprochen.
Die konsultierte Expertengruppe hat in einem Positionspapier festgehalten, dass betreffend der konkreten Nutzung der neuen Titelzusätze aus ihrer Sicht zu regeln ist, dass die Titelzusätze nur integral («Professional» und «Bachelor» bzw. «Professional» und «Master») sowie nur in Verbindung mit den geschützten Titeln in den Amtssprachen geführt werden dürfen. Dies sei insbesondere für die Abgrenzung zu den Hochschulabschlüssen bzw. zur Vermeidung missverständlicher Signale gegenüber Studierenden und Arbeitgebenden im In- und Ausland zentral.
Im Spätsommer 2023 entscheidet das WBF/SBFI über das weitere Vorgehen zur Umsetzung der Massnahme. Die beiden Umsetzungsvorschläge werden am nationalen Spitzentreffen der Berufsbildung sowie an der Schweizerischen Hochschulkonferenz im November 2023 vorgelegt. Anschliessend soll die Gesetzesvorlage folgen. Die Umsetzung erfolgt entlang der politischen Zuständigkeiten und Entscheidprozesse mit dem entsprechenden Zeitbedarf über 2023 hinaus (frühestens 2025).
→ SBFI «Massnahmen & Arbeiten 2023»


24.05.2023 Konsultation zu Titelzusätzen
Zum Vorschlag des SBFI fand eine schriftliche Konsultation der Tripatiten Berufsbildungskonferenz statt. Zur Konsultation speziell eingeladen wurden die K-HF (Konferenz der Höheren Fachschulen), der ODEC (Verband der dipl. HF) und swissuniversities (Rektorenkonferenz der schweizerischen Hochschulen). Auch FH SCHWEIZ hat eine Stellungnahme eingereicht. Darin betont der Dachverband der FH-Absolvent:innen, dass er weiterhin gegen Titel wie «Professional Bachelor» oder «Professional Master» ist. FH SCHWEIZ schlägt nach wie vor die Anlehnung an den NQR-Berufsbildung vor. Aber wenn dann ein neuer Zusatz zu den heutigen Abschlüssen der höheren Berufsbildung eingeführt werden soll, dann muss eine Aufklärung stattfinden und die Anwendung und Kontrolle muss gewährleistet sein.


06.04.2023 SBFI schlägt Einführung als Titelzusätze vor
Anfang April hat das SBFI den Vorschlag vorgestellt, wie Titelzusätze für die Abschlüsse der höheren Berufsbildung eingeführt werden könnten. Dafür hat das SBFI verschiedene Varianten geprüft, um eine Lösung für die gesamte höhere Berufsbildung zu finden. Dabei ging das SBFI von der sogenannten Abschlusslogik aus. Demnach sollen geschützte Titelzusätze zu den heutigen Titeln in den Amtssprachen eingeführt werden und die englischen Titelbezeichnungen angepasst werden. Heisst konkret, dass eidg. Fachausweise und HF-Abschlüsse den Titelzusatz sowie die englische Übersetzung «Professional Bachelor» erhalten. Eidgenössische Diplome erhalten den Zusatz «Professional Master». 

Bsp. «dipl. Sozialpädagoge HF, Professional Bachelor»

Bsp. «diplomierte Logistikleiterin, Professional Master»


17.03.2023 6 neue Motionen
Nach dem Entscheid des Ständerates sind im Parlament 6 neue Motionen zur Forderung nach Titeln wie «Professional Bachelor» und «Professional Master» eingegangen. 


07.03.2023 Beitrag im «Echo der Zeit» mit FH-SCHWEIZ-Präsident Andri Silberschmidt
→ Echo der Zeit - Vorderhand kein «professional Bachelor» an höheren Fachschulen

06.03.2023 Ständerat lehnt Motion ab
Der Ständerat hat am 06.03. über die Motion «Titeläquivalenz für die höhere Berufsbildung» debattiert, welche Titel wie «Professional Bachelor» und «Professional Master» für die Berufsbildung forderte. Mit 19 zu 16 Stimmen bei 6 Enthaltungen wurde die Motion von Ständerat abgelehnt. Zuvor hatte die zuständige Kommission die Motion angenommen. Die Motion ist damit vom Tisch. Die Arbeiten des SBFI können fortgesetzt werden. FH SCHWEIZ begrüsst den Entscheid des Ständerates.
→ Parlament-News

31.01.2023 WBK-S stimmt für Annahme der Motion
Mit 12 zu 0 Stimmen bei 1 Enthaltung beantragt die WBK des Ständerats die Annahme der Motion und stimmt damit für Abschlüsse wie «Professional Bachelor» und «Professional Master» in der höheren Berufsbildung. Die WBK-S begründet ihren Entscheid damit, dass gerade um einer Akademisierung entgegenzuwirken und die Ausbildungsgänge an den Höheren Fachschulen (Tertiär B) zu stärken, sich die von der Motion verlangten Titelbezeichnungen aufdrängen.

Entscheidung in der WBK-S
Am 30. Januar 2023 wird die Kommission für Wissenschaft, Bildung und Kultur des Ständerats die Motion «Titeläquivalenz für die höhere Berufsbildung» für neue Titel wie «Professional Bachelor» und «Professional Master» vorberaten. Zu diesem Anlass hat FH SCHWEIZ den Mitgliedern der WBK-S in einem Brief die Ablehnung der Motion empfohlen. FH SCHWEIZ empfiehlt die ausführlichen Arbeiten und die Prüfung zum Titel durch das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation mit der Tripatiten Berufsbildungskonferenz TBBK abzuwarten. 

2022 - Behandlung im Parlament & Fahrplan «Positionierung HF»
Nationalrat nimmt Motion an
Der Nationalrat hat am 08.03.2022 die Motion «Titeläquivalenz für die höhere Berufsbildung» für neue Titel wie «Professional Bachelor» und «Professional Master» behandelt. Gemäss Aussage von NR Aebischer in der Diskussion sollen die neuen Titel nur im Supplement stehen. Die Motion wurde mit 129 zu 54 Stimmen bei sieben Enthaltungen angenommen. Die Motion geht nun in den Ständerat.

Arbeitstagungen
2022 wird das SBFI zusammen mit den beteiligten Akteuren (HF, OdA, Kantone, Hochschulen) eine abgestützte Haltung zu Grundsatzfragen zur Positionierung der HF entwickeln. Massnahmen sollen konkretisiert und deren Auswirkungen auf die Grundsatzfragen vertieft diskutiert werden. Mögliche Massnahmen sind, neben der Einführung eines Bachelor-Titels, bspw. auch der Bezeichnungsschutz für «Höhere Fachschule», Institutionelle Anerkennung und/oder Akkreditierung der Schulen, Verhältnis zum Hochschulsystem (Bachelor FH, CAS/DAS/MAS), Einführung von ECTS an den HF, Anschluss ans Hochschulsystem via Short-Cycle-Programme, Vereinfachung der Anrechnung auf Tertiärstufe oder Stärkung der Zusammenarbeit mit FH. FH SCHWEIZ bemühte sich stets, als Akteurin eingebunden zu werden. Diese Bemühungen haben nun Früchte getragen. Das SBFI hat FH SCHWEIZ im Halbjahresgespräch Ende 2021 dazu eingeladen bei den Arbeitstagungen dabei zu sein.
→ Informationen zu den Arbeitstagungen

Zwischenstand der Projektarbeiten «Positionierung HF»
Die Ergebnisse der Arbeitstagungen werden in einem Arbeitsbericht festgehalten und im November 2022  dem Spitzentreffen der Berufsbildung zur Stellungnahme unterbreitet. Die Akteure werden nach dem Spitzentreffen informiert.
→ Zum Bericht aus den SBFI-News 4/22


Spitzentreffen der Berufsbildung - «Professional Bachelor» wird geprüft
Am 14. November 2022 haben sich Vertreterinnen und Vertreter von Bund, Kantonen und Sozialpartnern zum neunten nationalen Spitzentreffen der Berufsbildung getroffen. Die Verbundpartner verabschiedeten darin ein Massnahmenpaket zur besseren Positionierung der Höheren Fachschulen. Dieses umfasst unter anderem die Prüfung des Titels «Professional Bachelor».

2021 - Lancierung Folgeprojekt «Positionierung HF» & Zwischenbericht

Lancierung Folgeprojekt

Ausgehend von den Studienergebnissen der Auslegeordnung hat das SBFI im Februar 2021 im Auftrag von Bundespräsident Guy Parmelin ein Folgeprojekt lanciert. Das Projekt «Positionierung HF» ist in vier Teilprojekte gegliedert:


Zur Bearbeitung der vier Teilprojekte wurden Leitfragen definiert. Im Rahmen der Arbeiten werden sowohl kurzfristig umsetzbare Massnahmen geprüft als auch solche, die einen systemischen und übergeordneten Charakter aufweisen und entsprechend einen längeren Zeithorizont für die Umsetzung bedürfen.

Zwischenbericht

Der Zwischenbericht wurde anlässlich des achten Nationalen Spitzentreffends der Berufsbildung veröffentlicht. Interessante Aussagen aus dem Bericht:
  • «Professional Bachelor» etc. könnte eine Abwertung bedeuten, da ersichtlich wäre, dass es sich nicht um einen Bachelor nach Bologna-System handelt und er auch nicht von einer Hochschule verliehen wird.
  • Der Titel für eine erste Auswahl von Kandidierenden (auf Dossier-Ebene) ist nur von mittlerer Bedeutung. Wichtiger sind unter anderem die Berufserfahrung und die Sozialkompetenz / Teamfähigkeit.
  • Titel der höheren Berufsbildung werden im Durchschnitt bei der Rekrutierung als wichtiger eingestuft als akademische Titel.
  • Der Handlungsbedarf lässt sich kaum an messbaren Fakten festmachen.
  • Im Verhältnis von Bildungsgängen HF und Angeboten der Fachhochschulen gibt es keine grundsätzlichen Abgrenzungsprobleme.
  • Die Abschlüsse der höheren Fachschulen stehen nicht nur in Konkurrenz zu denjenigen der Fachhochschulen, sondern ebenso zu den eidgenössischen Prüfungen.

2020 - Neue Motion «Titeläquivalenz für die höhere Berufsbildung»
Am 05.03.2020 hat Nationalrat Matthias Aebischer die Motion 20.3050 «Titeläquivalenz für die höhere Berufsbildung» eingereicht. Darin möchte er den Bundesrat beauftragen, die Abschlüsse der höheren Berufsbildung gemäss den Artikeln 26 bis 29 BBG aufzuwerten, indem jene modernen Titelbezeichnungen gesetzlich verankert werden, welche die Titel- und Niveauäquivalenz mit anderen Titelbezeichnungen im In- und Ausland herstellen ("Professional Bachelor", "Professional Master").
Der Bundesrat hat am 13.05.2020 die Ablehnung der Motion beantragt. Begründung ist, dass die Titelstrukturen der Berufsbildung und der Hochschulen, im Besonderen der Fachhochschulen, die praxisorientierte Studien und berufsqualifizierende Abschlüsse anbieten, vermischt würden. Gemäss Bundesrat könnte diese Vermischung einer unerwünschten «Akademisierung» der höheren Berufsbildung Vorschub leisten. Mit dem europäischen Qualifikationsrahmen und der Abgabe von englischen Diplomzusätzen wurde in den letzten Jahren die Vergleichbarkeit und Transparenz der Berufsbildungsabschlüsse, insbesondere auch jener der höheren Fachschulen, im Bildungssystem erhöht. 
Im Rahmen der Initiative «Berufsbildung 2030» wird zudem das System der höheren Fachschulen derzeit breiter überprüft. Der Bundesrat erklärte sich bereit, das System der höheren Fachschulen sowie der Bildungsgänge hinsichtlich ihrer nationalen und internationalen Positionierung zu überprüfen und entsprechende Anpassungen vorzunehmen. Das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) nahm im Sommer 2020 eine umfassende Auslegeordnung vor (siehe unten «Ergebnisse Auslegeordnung»). Es sollen Handlungsfelder geprüft und gegebenenfalls Massnahmen ergriffen werden. Einbezogen werden darin auch die Entwicklungen in anderen Ländern mit vergleichbaren Berufsbildungssystemen, namentlich Deutschland und Österreich.

Der Bundesrat ist in seiner Stellungnahme vom Mai 2020 der Ansicht, dass die Resultate dieser Arbeiten abzuwarten sind, und hält deshalb an seiner bisherigen Position fest. Sollte die Motion im Erstrat dennoch angenommen werden, behält sich der Bundesrat vor, im Zweitrat die Abänderung in einen Prüfauftrag zu beantragen.

Ergebnisse Auslegeordnung

Die vom SBFI beauftragte «Auslegeordnung zur Positionierung der höheren Fachschulen» wurde Ende Juli 2020 veröffentlicht. Die 19 mögliche Massnahmen zur besseren Positionierung der HF lauten gemäss der Auslegeordnung folgendermassen:

  • Prägnantere Formulierung der HF-Titel «Dipl. … HF»
  • Einführung eines Bachelor-Titels
  • Eidg. Diplom mit CH-Wappen und Unterzeichnung Bund
  • Kant. Anerkennung der Schulen
  • Eidg. Anerkennung der Schulen
  • Institutionelle Akkreditierung der Schulen
  • Revision der kantonalen Finanzierung der HF 
  • Stärkung der Komplementarität der Bildungsgefässe mit Blick auf HBB und Berufsbildung
  • Stärkung der Komplementarität der Bildungsgefässe mit Blick auf Hochschulen (FH, WB)
  • Stärkung der Zusammenarbeit mit Fachhochschulen
  • Stärkere Subventionierung der Studienkosten
  • Angleichung der Finanzierung innerhalb Tertiär B
  • Entwicklung eines übergreifenden HF-Brands
  • Sensibilisierungsarbeit und Kommunikationskampagnen
  • Stärkung der Zusammenarbeit im HF-Bereich (v.a. HF, OdA)
  • Weiterentwicklung der Governance der Berufsbildung
  • Vereinfachung der Anrechnung auf Tertiärstufe
  • Etablierung eines ECTSÄquivalenzsystems
  • Anschluss ans Hochschulsystem via Short Cycle-Programme 

Gemäss der Auslegeordnung wird als Fazit unter anderem folgendes genannt: «Die drängendsten Handlungsfelder liegen in der fehlenden Bekanntheit und im fehlenden Ansehen der HF-Ausbildungen in Gesellschaft und Arbeitsmarkt sowie in der mangelnden Anschlussfähigkeit national und – mit unterschiedlicher Akzentuiertheit bei den einzelnen Bereichen – international.»

2019 - Bachelor Professional und Master Professional in Deutschland

Am 29.11.2019 hat der Bundesrat in Deutschland beschlossen, dass es ab Januar 2020 für Fortbildungen im beruflichen Bereich die Abschlussbezeichungen "Bachelor Professional" und "Master Professional" gibt. Die Länderkammer billigte nach dem Bundestag den Plan von Bildungsministerin Anja Karliczek.

2014 - Nein zu «Professional Bachelor» (Motion Aebischer)
Die Motion 12.3511-Titeläquivalenz für die Höhere Berufsbildung - zielt auf die Einführung des Titels «Professional Bachelor» für die Höhere Berufsbildung. Der Bundesrat lehnt diese Motion mit dem Hinweis auf die Erarbeitung von nationalen Qualifikationsrahmen für die Abschlüsse der Berufsbildung ab. Die FH SCHWEIZ lehnt die Motion mit folgenden Argumenten ab:
  • Keine Akademisierung der Höheren Berufsbildung,
  • sondern Stärkung des Profils der Höheren Berufsbildung
  • Keine zusätzliche Verwirrung des Schweizer Arbeitsmarktes,
  • sondern Klarheit des Profils der Höheren Berufsbildung, auch
  • international. Schon die Ausbildungstitel mit Bachelor, Master und Weiterbildungstitel sorgen allein auf der Hochschulstufe für genug Klärungsbedarf.
  • Bologna mit den Abschlüssen Bachelor und Master ist ein Hochschul­system.
  • Aber es ist nach nachhaltigen Lösungen für die Praxis zu suchen mit dem Ziel: Stärkung des dualen Bildungssystem Schweiz, klare Profilstärkung von Höherer Berufsbildung und Abgrenzung zur FH-Ausbildung, internationale Vergleichbarkeit der Titel schaffen.  

Im März 2014 spricht sich das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) klar gegen eine akademisch klingende Titelvergabe (Professional Bachelor / Professional Master) der Höheren Fachschulen (HF) aus. Es bleibt jedoch ein Ziel des SBFI eine Lösung zu finden, damit die HF-Titel auch im Ausland verstanden werden. Die FH SCHWEIZ unterstützt diesen Ansatz.

Im Juni 2014 wird die Motion im Nationalrat mit 93 zu 80 Stimmen relativ knapp angenommen.

Am 27.8.2014 genehmigt der Bundesrat ein Massnahmenpaket zur Stärkung der Berufsbildung. Die wichtigsten Massnahmen sind:
  • stärkere finanzielle Unterstützung vom Bund
  • Förderung der Durchlässigkeit zum Hochschulbereich
  • Einordnung in den nationalen Qualifikationsrahmen (NQR) und Zeugniserläuterung/Diplomzusatz für die internationale Vergleichbarkeit der Titel. Für eine bessere Vergleichbarkeit wird auch der Bezug zum europäischen Qualifikationsrahmen hergestellt.

Die WBK-S hat an ihrer Sitzung vom 20./21.10.2014 die Motion von Nationalrat Aebischer zur Titeläquivalenz für die höhere Berufsbildung behandelt. Die Kommission anerkennt die Wichtigkeit der höheren Berufsbildung und versteht die Schwierigkeiten der Personen, die sich im Ausland mit ihren Abschlüssen bewerben wollen. Die Kommission war jedoch nicht überzeugt, dass die Motion der richtige Weg sei, um die höhere Berufsbildung zu stärken. Der “Professional Bachelor“ oder „Professional Master“ würde eher Verwirrung mit den aka­demischen Abschlüssen stiften und die Hochschullandschaft verunsichern. Deshalb hat die Kommission mit 8 gegen 1 Stimmen und 4 Enthaltungen die Motion abgelehnt. Sie überwies jedoch einstimmig ein Kommissionspostulat, welches den Bundesrat beauftragt, einen Bericht zur höheren Berufsbildung vorzulegen. Der Bericht sollte Lösungen aufzeigen, wie die schweizerischen Titelabschlüsse aufgewertet und eine bessere internationale Anerkennung erreicht werden kann. Ausserdem sollte auch ein Baukasten mit klaren Titel-Übersetzungen in den „Diploma Supplements“ erarbeitet werden, der eine grösstmögliche Vergleichbarkeit zu den akademischen Abschlüssen herstellt.

Am 11. Dezember 2014 wurde die Motion «Titeläquivalenz für die höhere Berufsbildung» im Ständerat mit 32 zu 5 Stimmen (bei 8 Enthaltungen) relativ klar abgelehnt.

Das von der Kommission WBK-SR überwiesene Postulat «Lagebeurteilung zur Titeläquivalenz in der höheren Berufsbildung» wurde vom Ständerat am 11. Dezember 2014 einstimmig angenommen.

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